NGO Report Launch „IMAGINE: How civil society organisations contribute to a peaceful world”

We cordially invite you to the launch of the new NGO report “IMAGINE: How civil society organisations contribute to a peaceful world”. The hybrid event will take place on 29 January 2025 from 3:30 to 5:30 pm (CET) in Berlin and online.

The report highlights practical examples of civil society peace work in conflict-affected contexts – from supporting children and marginalised groups to ensuring that basic existential needs are met. It aims to enrich the peacebuilding debate in development policy and provide insights into integrating such approaches into organisational work.

We are delighted to announce that German Federal Minister Svenja Schulze of the Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) will join us to discuss civil approaches to peacebuilding alongside Mercy Chidi (Ripples International) and Sonja Birnbaum (HelpAge).

Umkämpfte Repräsentation: Diversität im Bundestagswahlkampf 2025

In der pluralen Demokratie sind Wahlkämpfe ein Ringen um Positionen, Wählerstimmen und Mehrheiten. Zu verzeichnen ist jedoch nicht nur eine verschäfte Polarisierung, sondern grassierende Inzivilität – eine kommunikative und physische Bedrohungslage für Wahlkämpfende. Ausgehend von der Befundlage der Großstadtbefragung 2022 wird der Verlauf des aktuellen Bundestagswahlkampfs unter dem Gesichtspunkt diskutiert, welche Effekte Inzivilität und sich verändernde Wettbewerbsbedingungen für die Repräsentation von Vielfalt in der pluralen, postmigrantischen Demokratie haben.

Symposium: Deutschland hat die Wahl – Perspektiven der sozial-ökologischen Wende für die Zukunft

Im Oktober 2024 diagnostizierten das Wuppertal Institut und der Club of Rome in ihrem Buch „Earth for All Deutschland“: Weitermachen wie bisher ist hoch riskant, denn soziale und ökologische Krisen verschärfen sich. Und: Ein erfolgreiches Umsteuern ist möglich, wenn es sich an sechs zentralen Wendepunkten in den Bereichen Armut, Ungleichheit, Empowerment, Ernährung, Energie und Kreislaufwirtschaft orientiert, die mutig angegangen werden.

Im Kontext des Bundestagswahlkampfs kommen im Rahmen des Earth4All-Symposiums am 5. Februar 2025 in Berlin politische Entscheidungsträger*innen aus dem demokratischen Parteienspektrum, führende Wissenschaftler*innen sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zusammen, um davon ausgehend die Möglichkeiten und Herausforderungen mutigen politischen Handelns für die Zukunft Deutschlands zu diskutieren. Das Symposium richtet sich an Fachleute aus Wissenschaft und Politik sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

Ab 16:00 Uhr hält Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, zu Beginn eine Keynote, ehe in einer interaktiven Fishbowl Session konkrete Fragen und Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation (der 5+1 Kehrtwenden) bearbeitet werden. Die Ergebnisse werden im anschließenden Politik- und Expert*innenpanel „Von der Polykrise zu Polylösungen“ einbezogen und mit politischen Entscheidungsträger*innen diskutiert.

Das Programm wird fortlaufend aktualisiert. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung sind in den nachfolgenden Links zu finden. Zusätzlich wird die Veranstaltung in Teilen live gestreamt. Der Link zum Livestream wird einige Tage vor der Veranstaltung bekanntgegeben.

NRW-Landesfestival des Sports für Entwicklung und Frieden 2025

Das Eine Welt Netz NRW bietet zusammen mit mehreren Kooperationspartner:innen das erste NRW-weite Festival zum „Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden“ auf der Vereinsanlage des TSC Eintracht Dortmund an. Der „International Day of Sport for Development and Peace“ wurde 2013 von der UNO ins Leben gerufen, um die Bedeutung des Sports zur Förderung von Dialog, Verständnis, Bildung, sozialer Integration, Frieden und Entwicklung aufzuzeigen. Auf dem Festival kommen Akteur*innen zusammen, die in NRW bereits im Bereich Sport zur Förderung von Nachhaltigkeit, Frieden, Demokratie, Bildung, Anti-Diskriminierung, Entwicklung, interkultureller/internationaler Austausch, Menschenrechte aktiv sind und sie stellen ihre Aktivitäten vor.
Die Angebote richten sich an „Sportpädagog:innen“ in Schule und Sportvereinen sowie an interessierte Personen und Organisationen, die sich in diesem Themenfeld bereits engagieren bzw. zukünftig engagieren wollen und Ideen zur praktischen Umsetzung sammeln möchten.
Es wird Raum geben für aktives Sport treiben, sportive BNE-Methoden, Workshops und interaktive Informationsstände. Das Festival dient als Plattform zur Vernetzung, zum Austausch und zum Wissensgewinn.

Starker Sozialstaat – starke Demokratie

Unser Sozialstaat steht unter Druck:

Rechte, konservative und liberale Politiker*innen wollen Leistungen zurückfahren und wärmen das Märchen von der bequemen sozialen Hängematte wieder auf. Auch die NRW-Landesregierung plant Streichungen im Sozialhaushalt im zweistelligen Millionenbereich. Ein funktionierendes soziales Sicherungssystem ist aber unverzichtbar: Es schützt Menschen bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und Erwerbsunfähigkeit vor sozialem Abstieg. Und es schafft Chancengleichheit und fördert den sozialen Zusammenhalt. Gerade in Zeiten, in denen die Ängste vor Arbeitslosigkeit und Wohlstandsverlust steigen, müssen sich die Bürger*innen auf einen starken Sozialstaat verlassen können. Ansonsten verlieren sie das Vertrauen in den Staat und in unsere Demokratie.

Im Vorfeld der Bundestagswahl wollen wir diskutieren, wie es um die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland steht und welche Reformen notwendig sind. Mit welchen Herausforderungen sind Beschäftigte in sozialen Berufen bei ihrer täglichen Arbeit konfrontiert? Wie können wir unseren Sozialstaat fit machen für die Zukunft? Wie gehen wir mit dem demografischen Wandel und der fortschreitenden Digitalisierung in diesem Bereich um? Was kann und will Politik leisten? Und wie begegnen wir rechtspopulistischen Tendenzen?

Wir fragen nach, geben Antworten und freuen uns auf eine angeregte Diskussion!

Tag der Städtebauförderung

Städte und Gemeinden sind vom Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen dazu aufgerufen, sich am Tag der Städtebauförderung 2025 mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion zu beteiligen. Unter dem Motto „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften“ finden am 10. Mai 2025 in ganz Deutschland Veranstaltungen statt, die zeigen, wie Städtebauförderung vor Ort wirkt

Auf der Website des Aktionstages finden sich Anregungen und Inspirationen für Veranstaltungsformate. Dort können auch alle wichtigen Informationen zu eigenen Veranstaltungen und Programmpunkten eingetragen werden. Die Beiträge zum Aktionstag sind grundsätzlich förderfähig. Teilnehmen können alle Städte und Gemeinden in Deutschland, die aktuell Gebiete mit der Städtebauförderung entwickeln.

Der Tag der Städtebauförderung findet seit 2015 jährlich statt und ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Teilnehmen können alle Städte und Gemeinden in Deutschland, die aktuell Gebiete mit der Städtebauförderung entwickeln. Im Jahr 2023 nutzten rund 500 Städte und Gemeinden mit 680 Veranstaltungen den bundesweiten Aktionstag.

Neben den am Programm beteiligten Kommunen sind auch Einrichtungen und Organisationen, Vereine, Fachverbände, Sanierungsträger, Kulturschaffende, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Einzelhändlerinnen und Einzelhändler eingeladen, sich mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen am Tag der Städtebauförderung zu beteiligen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.tag-der-staedtebaufoerderung.de und auf dem Instagram-Kanal @staedtebaufoerderung.

Auf dem Weg zu multifunktionalen Innenstädten und Zentren

Anlässlich der Veröffentlichung der neuen imakomm Innenstadt-Studie findet die Innenstadt-Tagung statt. Thematisiert werden zielführende Lösungsansätze zu Fragen der Innenstadtentwicklung. Insbesondere die Umsetzung von Multifunktionalität im städtischen Raum soll dabei im Mittelpunkt stehen.

Darüber hinaus werden Praxisbeispiele aus den Bereichen Bodenpolitik, Neues Miteinander, Handelsstärkung, Handlungsmöglichkeiten für Kommunen, Rechtliches und kreativer Städtebau vorgestellt und diskutiert. Unter anderem wird auch Dr.-Ing. Timo Munzinger vom Deutschen Städtetag einen Vortrag zum Thema „Pragmatischer Steuerungsansatz für Kommunen: Tun, Dulden, Unterlassen“ halten.

Die Veranstaltung ist für den 18. Februar 2025 von 9:00 bis 13:00 Uhr als Online-Konferenz geplant. Eine Teilnahme ist kostenlos, um eine vorherige Anmeldung wird gebeten.

Zu nachhaltigem Frieden geneigt

Zu nachhaltigem Frieden geneigt

Menschen sind von sich aus fähig zu Frieden und Nachhaltigkeit. Aufgabe von Politik ist es, sie bei der Entfaltung dieser Fähigkeiten zu unterstützen und nachhaltigen Frieden zu ermöglichen. Aufgabe von Gesellschaft ist es, die Geschichte anders zu erzählen. 

Wald

Foto: Uta von Winterfeld

Menschenbilder

„Menschen sind von sich aus fähig…“?
In der politischen Ideengeschichte wird von dem englischen Philosophen Thomas Hobbes etwas anderes erzählt.[1] Im „Naturzustand“, so führt er an, befänden sich alle Menschen im Krieg gegeneinander. Sie lebten in Furcht, stündlich gemordet und ihres Eigentums beraubt zu werden. Ohne einen starken, autoritären Staat (den Leviathan) sei ihr Leben armselig, kümmerlich und roh. Im Hobbesschen Menschenbild ist es somit Angst, die Menschen zum Frieden geneigt und bereit macht, ihre Selbstbestimmungsrechte an den Leviathan abtreten. Diese Hobbessche Idee aus dem siebzehnten Jahrhundert leuchtet bis heute und stets dann auf, wenn den Fähigkeiten von Menschen nicht vertraut und nach einer starken Macht gerufen wird.

Zweihundertfünfzig Jahre später bietet der russische Geograf Peter Kropotkin eine andere Konzeption.[2] Er findet, Charles Darwin habe die Geschichte der Evolution nur teilweise erzählt. Es mag das Prinzip des Überlebens des Stärkeren geben. Doch es gibt auch das Prinzip der gegenseitigen Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Diese Geschichte handelt von Kooperation und wechselseitiger Unterstützung. Auch in der Pflanzenwelt.

Der Philosophin Martha Nussbaum zufolge haben Menschen Fähigkeiten. Zu den menschlichen Grundfähigkeiten gehöre, in Verbundenheit mit Tieren, Pflanzen und der ganzen Natur zu leben und sie pfleglich zu behandeln. Diese menschlichen Fähigkeiten hätten ein Recht auf Entfaltung. Und Aufgabe von Politik sei es, diese Entfaltung zu ermöglichen.[3]

“Eine gute Waldpolitik ist Friedenspolitik“ [4]

Diesen Satz habe ich 2021 von Jörn Mothes gehört. Er hat mich so beeindruckt, dass ich bei einem späteren Treffen nachgefragt habe, was er damit meint und weshalb er das so sieht. Wald, so legt er dar, sei das Elementare, sei das, wo wir herkommen. Wald erinnere uns an das, was wirklich wichtig ist. Gute Waldpolitik gehe daher vom Elementaren aus, von Boden, von Wasser und von Luft. Bislang gelinge es politisch wie ökonomisch jedoch selten, zu den Elementen ein friedliches Verhältnis aufzubauen. Oft würden sie ausgebeutet, mit Schadstoffen belastet und damit teilweise zerstört. Doch wenn Menschen in der Lage und fähig seien, achtsam mit Natur umzugehen, so befähige sie dies auch zu einem friedlichen Zusammenleben und dazu, achtsam mit anderen Menschen zu sein.

Dieser ökologisch-soziale Zusammenhang wird auch im aktuellen Friedensgutachten angesprochen. Sozial-ökologische Transformation könne als Friedensprojekt angesehen werden; Konfliktbewältigung und Friedenspolitik könnten den Übergang in eine nachhaltige Welt fördern. Zu Frieden gehöre der „Frieden mit der Natur“. Jörn Mothes folgend wäre „Waldpolitik“ dann zugleich ein Indikator oder Seismograph für politische Friedensfähigkeit und Unfähigkeit.

Kriege führen zu weiteren Umweltzerstörungen und sie schwächen die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. So kommt auch das aktuelle Friedensgutachten zu dem Schluss, dass die angesichts der krisenhaften Entwicklungen selbst in eine Krise geratenen Globalen Nachhaltigkeitsziele gestützt und gestärkt werden müssten.

„In Deutschland ergeben sich neue Zielkonflikte zwischen kurzfristigen ökonomischen und sicherheitspolitischen Entscheidungen sowie langfristen Risiken durch die komplexen Folgen des Klimawandels.“

Friedensgutachten 2023: Noch lange kein Frieden, S.29

Doch Frieden braucht Nachhaltigkeit, weil zerstörte Lebensgrundlagen zu Konflikten führen. Und Nachhaltigkeit braucht Frieden, weil sie nur aus den Gesellschaften und von innen heraus von Menschen kooperativ gestaltet werden kann.

Frieden und Gerechtigkeit brauchen starke Institutionen

Befähigung ist hier das zentrale Wort: Die gesellschaftlichen institutionellen Rahmenbedingungen – auf internationaler, europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene – müssen Menschen zu dieser Kooperation für das Gemeinwohl befähigen. Wenn Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass kooperatives und nachhaltiges Verhalten nicht nur einfach, sondern der einfachste Weg ist, dann können zum Frieden geneigte Menschen in Frieden leben.

Weiter ist das kritische Begleiten der Umsetzung globaler Nachhaltigkeitsziele auf der nationalen und regionalen Ebene wichtig. So enthält das Friedensziel der Agenda 2023 auf der Globalen Ebene die Förderung von Integration und sozialem Zusammenhalt. Doch dieser Aspekt ist auf dem Weg zur nationalen Umsetzungsebene verloren gegangen und ist bislang auch auf der regionalen Ebene in Nordrhein-Westfalen wenig verankert. Integration und die Förderung von sozialem Zusammenhalt finden derzeit eher auf der lokalen und der Quartiersebene in Form gemeinschaftlicher Gärten oder gegenseitiger Nachbarschaftshilfe statt.

Auf regionaler und nationaler Ebene werden jedoch sicherheitspolitische Aspekte und Kontrolle hervorgehoben. Sozialpolitische Aspekte und Kooperation werden hingegen vernachlässigt. Menschen aber sind von sich aus fähig zu gegenseitiger Hilfe und nachhaltigem Frieden. Werden sie darin unterstützt, so unterstützt dies auch die Umsetzung des Nachhaltigkeitszieles.

Uta von Winterfeld, Senior Researcherin
im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation

Fußnoten

  1. Hobbes, Thomas (1980 [1651]): „Leviathan“ Stuttgart: Reclam.
  2. Kroptokin, Peter (2021 [1902]): „Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt“, Aschaffenburg: Alibri.
  3. Nussbaum, Martha C. (1998): „Menschliches Tun und soziale Gerechtigkeit. Zur Verteidigung des aristotelischen Essentialismus“, in: Hilmer Steinfath (Hg.), 1998: Was ist ein gutes Leben? Suhrkamp, Frankfurt/M., S.196-234. Übersetzung Max Looser. Hier: S. 206.
  4. So hat es Jörn Mothes, Friedensaktivist, Waldexperte und Politiker auf einem Waldsalon 2021 formuliert. Er leitet heute die Abteilung Klimaschutz, Naturschutz und Forsten im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.